13.02.2015
Ich bin eine ziemlich neugierige Nase. Ich gebe es zu. Ja, und ich bin sogar stolz darauf! Das gilt im Großen, wie im Kleinen.
Einerseits bin ich ständig damit beschäftigt, mich auf meinem Fachgebiet weiterzubilden. Und wenn ich etwas spannend finde, verbeiße ich mich förmlich darin. Ich lasse so lange nicht locker, bis ich durchgestiegen bin.
Andererseits gilt das aber auch und im Besonderen für meinen
Alltag. Wenn ich irgendetwas entdecke, das ich nicht kenne, muß ich es untersuchen. Dann stehe ich auch mal da und fingere an etwas herum, wie ein kleines Kind.
Neulich zum Bespiel, habe ich auf der Damentoilette meines Lieblingscafé einen neuen Händetrockner entdeckt. Das klingt vielleicht albern. Das Ding sah aber erst mal sehr merkwürdig aus: Ganz weiß und ziemlich spacig, mit blauem Licht beleuchtet. Und ich war nicht so ganz sicher, ob das jetzt wirklich ein Händetrockner ist, oder nicht. Also bin ich hin und habe mir das Teil genauer angesehen und rumprobiert, bis ich wußte wie es funktioniert.
Von anderen werde ich für solche Aktionen manchmal komisch angeschaut. Wenn ich solche Menschen dann aber anspreche und mit einbeziehe, dann wird schnell klar: Sie sind selbst neugierig!
Und wenn ich nicht von selbst herausfinde, was etwas ist oder wie es funktioniert… - dann frage ich. Solange, bis ich es verstehe. Auf diese Weise speichere ich unglaublich viele, scheinbar erst mal unnütze Informationen.
Curiosity killed the cat? Alles Quatsch. Das erzählen Leute, die andere davon abhalten wollen neugierig zu sein. Natürlich bekommt man beim „Forschen“ auch mal eins auf die Finger, in der einen oder anderen Weise. Oder man nervt andere Leute zu Tode. Aber der Nutzen meiner Neugier hat für mich immer bei weitem die Nachteile überwogen.
Ich bin oft selbst erstaunt, wie viel von dem, was ich mir da aneigne, ich irgendwann gebrauchen kann. Oft erschließt es mir in völlig anderem Zusammenhang sehr nützliche Informationen. Oder verknüpft Dinge, auf die ich sonst nie gekommen wäre.
Und wenn nicht? Dann hat es einfach Spaß gemacht neugierig zu sein! Neugier hilft nämlich nicht nur Wissen zu generieren, sondern macht den Alltag lebendig. Mich macht es glücklich Sachen zu verstehen. Das Neugier glücklich macht, liegt sicher auch daran, daß sie uns in eine Zeit zurückversetzt, als wir unsere grenzenlose Neugier einfach auslebten. Als Kinder hatte keiner von uns ein Problem damit, Anderen Löcher in den Bauch zu fragen oder sich vor aller Augen intensiv mit etwas zu beschäftigen, um es zu verstehen.
Wir Menschen sind nämlich von Natur aus neugierig. Das ist ein Instinkt, den wir zum Überleben brauchen, weil er uns zum Lernen antreibt. Leider hören wir oft irgendwann auf, ihn intensiv zu nutzen. Weil wir glauben, wir wissen alles, weil wir uns nicht mehr trauen Fragen zu stellen. Oder weil wir es für sinnlos halten, unsere Zeit mit scheinbar Nutzlosem zu verschwenden.
Zu welcher Sorte Mensch gehörst Du? Gönnst Du Dir den Spaß neugierig zu sein? Probier es doch einfach mal aus. Wenn Du den Impuls verspürst, leb ihn aus und schau, ob es Dich genauso glücklich macht wie mich, neugierig zu sein.
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